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  Der „typisch deutsche“ Manager: Kontinuität und Veränderung  
     
 

Seit 1988 bereitet S&W Training internationale Führungskräfte sprachlich und kulturell auf neue Aufgaben in Deutschland oder in deutschen Unternehmen vor. Zu den Kunden von S&W gehören Unternehmen wie BASF, BMW, Continental und Volkswagen, aber auch internationale Konzerne wie Coca-Cola, ExxonMobil und Novartis.

830 dieser Führungskräfte aus aller Welt haben seit 1992 bis Ende 2006 in einem Fragebogen ihren subjektiven Eindruck von den typischen Eigenschaften ihrer deutschen Kollegen festgehalten. Alle Teilnehmer an der Studie hatten zum Zeitpunkt der Befragung mindestens sechs Monate Erfahrung im Kontakt mit deutschen Kollegen.

Wir legen unseren Klienten einen Fragebogen mit je zwei polaren Begriffen (z.B. produktorientiert – marktorientiert / bürokratisch - unbürokratisch) vor. Die Klienten markieren dann auf einer Skala von 0 bis 10, wo sie subjektiv auf der Basis ihrer Erfahrungen – aber auch ihrer Vorurteile – ihre typisch deutschen Kolleginnen und Kollegen sehen. Selbstverständlich sagt das Ergebnis nicht aus, wie deutsche Manager wirklich sind, sondern nur, wie sie in den Augen ihrer nichtdeutschen Kollegen erscheinen.
Die jüngste Auswertung zeigt die Ergebnisse von 1992 bis 2006 in drei Fünfjahresperioden.

Zu den Ergebnissen im Einzelnen:
Drei Kriterien weisen eine auffallende Stabilität aus. Deutsche Führungskräfte werden über den gesamten Zeitraum der Studie hinweg als zuverlässig und fachlich kompetent angesehen. Und sie werden eindeutig als Spezialisten wahrgenommen und nicht als Generalisten. Als Spezialisten mit hoher Fachkompetenz werden sie respektiert. Im Vergleich zum typisch angelsächsischen MBA erscheint das aber auch als Mangel – besonders für Positionen im Topmanagement. Und das positive Merkmal ‚Zuverlässigkeit’ scheint den Auswertungsgesprächen zufolge die Kehrseite der stark kritisierten Unflexibilität deutscher Führungskräfte zu sein.

 
 

Auch was die sprichwörtliche Risikoscheu deutscher Führungskräfte betrifft, spiegelt die Studie nur relativ wenig Veränderung wider.

Drei weitere klassische Klischees vom deutschen Manager bestehen fort – wenn auch in abgeschwächter Form: Der ‚typisch deutsche Manager’ ist demnach unflexibel, formell und bürokratisch. In den anschließenden Auswertungsgesprächen haben unsere Klienten oft Schwierigkeiten, konkrete Beispiele für fehlende Flexibilität oder übertriebenen Bürokratismus zu benennen. Ganz anders ist das beim Stichwort ‚formell’:
Fast weltweit herrscht Unverständnis über das Beharren vieler Deutscher auf der Anrede mit Nachnamen und Titeln.

Bei drei Merkmalen zeichnen sich sehr deutliche Bewegungen weg vom klassisch deutschen Denken in der Tradition der „Sozialen Marktwirtschaft“ und hin zu einem am „Shareholder Value“ orientierten Kapitalismus ab:
Nach wie vor gelten deutsche Führungskräfte als außergewöhnlich produkt- und umsatzorientiert sowie eher langfristig orientiert. Die Stärken wie die Schwächen der deutschen Automobilindustrie werden so erklärt. Aber in der Wahrnehmung ihrer nichtdeutschen Kollegen haben sich deutsche Manager in Bezug auf diese Kriterien in den vergangenen 15 Jahren ganz signifikant bewegt. Sie werden heute deutlich stärker markt- und gewinnorientiert gesehen, und ihr Planungshorizont scheint wesentlich kürzer geworden zu sein. Alle drei Trends haben sich allerdings in den letzten fünf Jahren zwar weiter fortgesetzt, aber deutlich verlangsamt. Möglicherweise hat das ‚Modell USA’ in dieser Zeit etwas an Attraktivität verloren.

Unter dem Strich bleibt ein durchaus positives Fazit: „typisch deutsche Stärken“ werden als weitgehend stabil wahrgenommen, während sich bei den überwiegend negativ gesehenen Merkmalen eine mehr oder weniger klare Entwicklung hin zum Positiven zeigt. Die Unterschiede zwischen typisch deutschem und typisch angelsächsischem Managementstil scheinen sich langsam aber sicher zu verringern.

 
     
  Daten zu dieser Studie finden Sie hier:„Der typisch deutsche Manager’“  
   
  Wenn Sie sich für mehr Details über unsere Langzeitstudie zum Thema „Der typisch deutsche Manager“ interessieren oder wenn Sie weitere Informationen zum Thema für uns haben, dann schicken Sie uns bitte eine E-Mail:  
     
  Niels@sw-training.com