Keine Sorge: Sie müssen dieses schreckliche Wort nicht lernen.

Um das Phänomen, das hinter dem Begriff ‚Pronominaladverb‘ steckt, werden Sie allerdings nicht herumkommen, wenn Sie gut Deutsch sprechen oder wenigstens verstehen wollen.

Sicher haben Sie schon einmal Wörter wie ‚womit‘, ‚damit‘, ‚hiermit‘, ‚damit‘, ‚darum‘, … gehört. Und wahrscheinlich haben Sie sich dann gefragt, was für merkwürdige Wörter das wohl sind. Es handelt sich nicht um Nomen und nicht um Verben. Es sind keine Präpositionen und auch keine Adjektive. Der Begriff ‚Pronominaladverb‘ deutet darauf hin, dass es Adverbien sein könnten oder vielleicht auch Pronomen. Auch Linguisten sind sich nicht ganz einig, wie diese Wörter letztlich einzuordnen sind.

Vielleicht gefällt Ihnen besser, wie unser Freund Chris aus England diese besonderen Wörter genannt hat:

„These are my ‚vomit and dammit words‘.“

Es ist aber egal, wie Sie diese Wörter nennen. Sie sollten verstehen, was sie bedeuten, wie sie funktionieren und wofür sie gut sind.

Haben Sie es bemerkt? Auch das ‚wofür‘ im vorigen Satz gehört zu dieser Gruppe.

Um es einigermaßen kurz zu halten:

Das erste Element dieser Wörter ist immer entweder ‚da‘, ‚hier‘ oder ‚wo‘.

Das zweite Element ist immer eine Präposition, zum Beispiel ‚für‘, ‚mit‘ oder ‚zu‘.

Mit ‚da‘ und ‚hier‘ bezieht man sich auf Vorhergegangenes oder – viel seltener: Folgendes.

Ponominaladverbien, die mit ‚wo‘ beginnen, kommen meistens in Fragen vor.

Das ist Ihnen zu kompliziert, zu theoretisch?

Kein Problem. Hier kommen Beispiele:

„Wir brauchen Ihr Angebot bis zum Wochenende.“ „Damit haben wir kein Problem.“

Hiermit bestätigen wir Ihnen den Eingang Ihrer Zahlung.“

Womit fährst du zur Arbeit?“ „Mit der S-Bahn.“

„Wir wissen noch nicht, wofür wir uns entscheiden werden.“

Zwei Dinge sollten Sie noch beachten:

  1. Diese ‚vomit and dammit words‘ werden im Zusammenhang mit Sachen, aber nicht im Zusammenhang mit Personen

„Ich komme mit dem Auto.“ „Womit kommst du?“

„Ich komme mit meinem Freund.“ „Mit wem kommst du?“

„Er denkt an seinen Porsche.“ „Woran denkt er?“

„Er denkt an seine Frau.“ „An wen denkt er?“

  1. Wenn die Präposition mit einem Vokal beginnt, wird ein ‚r‘ eingefügt. Beispiele:

wo + an = woran

da + über = darüber

Jetzt wünschen wir Ihnen viel Spaß mit den Pronominaladverbien – auch wenn Sie vielleicht lieber von ‚vomit and dammit words‘ sprechen.

Und immerhin haben diese Wörter einen unbestreitbaren Vorteil: Sie werden weder konjugiert noch dekliniert. Sie sind und bleiben einfach so wie sie sind.